ColeCanido – Ausbildung in hundegestützter Pädagogik
Motivierte Schulhundsteams können sich noch zum Übungstermin am 11.11.2017 anmelden. Es gibt noch freie Plätze! Wir treffen uns von 10 bis 13 Uhr in der Stadtteilschule Meiendorf und trainieren gemeinsam an Tricks oder vertiefen unterschiedliche Gewöhnungsübungen, wie z.B. das Messen des Pulses oder den Geschirrgriff.
Weitere Informationen findet ihr im hinterlegten Download.
Am vergangenen Wochenende haben Gerd Schreiber, Frauchen und ich wieder einige Schulhundteams durch das Praxisseminar II begleitet. Ach so, und mein Kumpel Cooper war natürlich auch mit von der Partie!
Schulhund Käpt´n Jack mit seinem Assistenten Cooper
Assistenzhund Cooper
Cooper ist von der Firma Carl Dick und kann bei einem bekannten großen Internetversandhaus bestellt werden. Die Preise der Stofftiere mögen den einen oder anderen erst einmal erschrecken, jedoch überzeugt zumindest Cooper durch seine Qualität. Hierzu sei eine kleine Anekdote berichtet. Cooper läuft nicht gerne, so dass Frauchen ihn immer in einer Tasche trägt. Unsere zweibeinigen Kollegen erschrecken jedes Mal, wenn sie Cooper in der Tasche sehen, weil sie denken, das sei ich! Cooper ist also auf den ersten Blick täuschend echt. Auch die Kinder lieben Cooper, denn das Fell ist einfach klasse und schön flauschig.
Im Grunde ist er ja ein armer Tropf, der Cooper. Er muss für alles herhalten, was mir zu unbequem oder unheimlich ist: Hier trägt Nils ihn während der Projektwoche, die wir im Praxisseminar II ebenfalls vorgestellt haben, auf den Schultern.
Das Schatzkästchen
Im Praxisseminar II werden Einsatzbeispiele, die eher komplex aufzutrainieren sind, vorgestellt. Dazu gehören das Öffnen eines Schatzkästchen mit Aufgaben. Dabei zieht der Hund an einer Schnur und öffnet damit den Kasten. Das ganze lässt sich später wunderbar auf diverse andere Dinge, wie z. B. das Öffnen von Schubladen, übertragen. Da in dem Skript das Schatzkästchen gefehlt hat, stelle ich diesen Teil hier noch einmal zum Herunterladen zur Verfügung.
Schulhund Jacks Schatzkiste mit Spanischaufgaben. An der Schnur ziehend, wird die Kiste geöffnet und der Schüler oder die Schülerin kann sich eine Aufgabe entnehmen.
Die Übertragung von der Schatzkiste zu einem Schubladenschrank mit Verbindung des Konzeptlernens für Hunde könnt ihr von Gerd Schreiber und mir im Seminar Tricks, Spiele und Spaß für Schulhunde lernen. Wer mit dem Begriff des Konzeptlernens noch nicht viel anfangen kann, der sei auf das untenstehende Video verwiesen:
Das wohl berühmteste Beispiel dafür, was Hunde mit dem Lernen von Konzepten leisten können, ist der Border Collie Rico, welcher bei Wetten dass…? sowohl Moderatoren als auch Publikum begeisterte:
Do as I do nach Claudia Fugazza
Als begeisterte „Do as I Do“ler stellen Frauchen und ich im Praxisseminar II immer das kleine, aber feine Trainingsprotokoll von Claudia Fugazza vor. Das Heftlein erklärt eingängig und einfach wie euer Hund lernt, von euch oder anderen Menschen vorgeführte Dinge nachzumachen. „Do as I do. Machs mir nach!“ von Claudia Fugazza gehört m. E. zu den unbedingt empfehlenswerten Lektüren, insbesondere für Schulhundteams, da sich vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Schule anbieten. Eine ausführliche Rezension des Trainingsprotokolls ist in Arbeit und wird demnächst auf diesen Seiten als Blogpost erscheinen!
Der Manners Mind (Treat and Train)
Gerd hat uns den Manners Mind, auch Treat and Train genannt, vorgestellt. Dieser von Sophia Yin entwickelte Treat and Train ist ursprünglich für die Therapie von Trennungsangst, die Arbeit mit bellfreudigen Hunden sowie das Abtrainieren von anderen „Problemen“ konzipiert. Das etwas teure Gerät wird mit einem Targetstick geliefert und kann vielfältig, je nach Bedarf eingestellt werden. Die Ausgabe der Belohnung kann zum einen über eine Fernbedienung ausgelöst und zum anderen durch einstellbare Intervalle erfolgen. Mit Phantasie und Kreativität ist das Gerät auch in der Schule einsetzbar. Damit ihr eine Idee vom Treat and Train bekommt, habe ich euch ein englischsprachiges Video verlinkt.
Die Projektwoche
Ein wesentlicher Bestandteil des Praxisseminars II ist die Projektwoche zur Erlangung des „Hundeführerscheins“. Selbstverständlich handelt es sich dabei nicht um den Hundeführerschein, der z.B. in Hamburg von der Leinenpflicht befreit. Vielmehr werden den Kindern mit dem „Hundeführerschein“ Grundkenntnisse über Hunde bescheinigt. Zur Erlangung des „Hundeführerscheins“ ist eine theoretische sowie eine praktische Prüfung notwendig, deren Inhalte im Laufe der Projektwoche erarbeitet werden können. Die erarbeiteten Themen sind die folgenden:
Wie der Mensch auf den Hund gekommen ist,
die Körpersprache des Hundes,
das richtige Verhalten gegenüber Hunden und
der Hund als Haustier.
Dabei sind Exkursionen in Futterläden und Tierhandlungen, zu Hundeschulen sowie ein Besuch im Tierheim denkbar. Wer aus irgendwelchen Gründen von Exkursionen absieht, kann auf die Dokumentationen „Ausgerechnet Hund“ vom WDR zurückgreifen. Diese ist online nicht mehr verfügbarm kann jedoch evtl. über den Service bestellt werden. Unbedingt empfehlenswert ist die auf Youtube verfügbare Reportage „Mensch und Hund – eine irre Beziehung“ aus der Reihe Quarks & Co.
Die theoretische Prüfung kann hier als Word-Datei heruntergeladen werden und ist damit modifizierbar. Elemente der praktischen Prüfung sind die aus dem Grundgehorsam stammenden Signale
Sitz,
Platz,
Bleib,
Folge mit Handführung ohne Leckerchen.
Sie besteht aus einem kleinen, gut zu bewältigenden Parcours, den Lilly, eine Schülerin aus meiner Klasse, zum Filmen einmal absolviert hat.
Der „Hundeführerschein“ wird den Kindern nach erfolgreich abgelegter theoretischer und praktischer Prüfung ausgehändigt. Die Vorlage als modifizierbare Word-Datei steht ebenfalls als Download zur Verfügung. Sowohl der „Hundeführerschein“ als auch die theoretische Prüfung verfügen über Serienbrieffelder und können bei vorliegender Datenbank sogleich mit den Namen der Schüler und Schülerinnen ausgedruckt werden.
Die Dokumentation Prison Dogs. Hunde im Knast von Perri Peltz und Geeta Gandbhir zeigt ein ungewöhnliches Projekt in einem US-amerikanischen Gefängnis, in dem Assistenzhunde für traumatisierte Kriegsveteranen ausgebildet werden. Die 45-minütige Reportage begleitet die Gefängnisinsassen, die Projektleiter_innen sowie vier Labradorwelpen während der zweijährigen Ausbildung und endet mit deren Übergabe an die Soldat_innen.
Filmplakat zur Dokumentaion „Prison Dogs“. Quelle: Facebookseite von Prison Dogs Film https://de-de.facebook.com/PrisonDogsFilm/
Die Dokumentation besteht zunächst aus zwei Handlungssträngen, die nach ca. 30 Minuten zusammengeführt werden. Der erste Handlungsstrang beleuchtet die Ausbildung der Hunde durch die Häftlinge und der Hundetrainerin Gloria Gilbert Stoga, der zweite beschreibt die Realität der Kriegsveteranen.
Prison dogs. Hundeschule im Knast ist noch bis zum 09.04.2017 in der ZDF-Mediathek verfügbar. Danach kann die Sendung gegen eine Gebühr beim ZDF bestellt werden: ZDF Bestellservice, ZDF-Straße 1, 55127 Mainz, 02225-926185, programmservice@zdf.de
Die Originalfassung in englischer Sprache ist über Amazon erhältlich.
Die Altersfreigabe liegt bei sechs Jahren.
Die Häftlinge und Zeit der Ausbildung
Prison Dogs beginnt mit der Übergabe der kleinen Labradorwelpen an die Gefängnisinsassen, welche die Hunde über die nächsten zwei Jahre zu Assistenzhunden ausbilden werden. Den zu langen Haftstrafen verurteilten Männern steht schon in den ersten Szenen die Aufregung, Vorfreude und das Lachen ins Gesicht geschrieben.
Ein „Puppy Behind Bars“. Quelle: Facebookseite Prison Dogs Film https://de-de.facebook.com/PrisonDogsFilm/
Während der Reportage kommen nach und nach die mit der Ausbildung betreuten Männer zu Wort und es wird schnell deutlich, dass es sich hier um ‚wirklich harte Jungs‘ handelt, die nicht aufgrund eines Kavalierdeliktes einsitzen müssen. Zugleich erfährt der Zuschauer, was für eine immense Bedeutung die Teilnahme an diesem Projekt und die damit verbundene Möglichkeit, eine andere Seite von sich zeigen zu können, für diese Männer hat. Da ist zum Beispiel Luis Diaz, der seit seinem neunzehnten Lebensjahr wegen Mordes inhaftiert ist und nun Murphy ausbilden wird. Er sehe das Projekt als eine zweite Chance, etwas richtig zu machen (Peltz/Gandbhir 2017: 03:45). Sein Kollege Luis Martinez reflektiert, dass er noch nie etwas großgezogen habe, denn er kenne nur seinen ältesten Sohn. Er wolle beweisen, dass er diese Aufgabe bewältigen könne. Nun sei es seine Aufgabe, seinem Hund Fethra die Liebe zu geben, die das Tier brauche (Peltz/Gandbhir 2017: 04:10-04:55).
Unterbrochen werden die Portraits der Insassen durch das Training der Hunde. Es wird gezeigt, wie die Fellnasen bei einem Albtraum ihres Menschen das Licht anschalten sowie ihnen ggf. die Decke wegziehen. So unterbrechen sie den kräftezehrenden Traum und holen den Betroffenen in die Realität zurück. Ebenso lernen sie den Notruf zu aktivieren.
Während einer dieser Trainingseinheiten wird auch die beeindruckende Persönlichkeit und Hundetrainerin Gloria Gilbert Stoga eingeführt. Sie ist von den Bildern des Krieges schockiert und beschließt etwas zu tun. Schließlich initiiert sie das Projekt Puppies Behind Bars. Mit imposanter Konsequenz, Courage und Klarheit leitet sie ihre sechsbeinigen Teams im Training an und scheut sich nicht – wie im Laufe der Sendung gezeigt wird – auch schwere Entscheidungen zu treffen. Aufgrund ihrer Strenge und Konsequenz zollen ihr die Häftlinge höchsten Respekt (Peltz/Gandbhir 2017: 10:43-12:40).
Luis Martínez mit einem Kollegen in der Dokumentation Prison Dogs. Quelle: Facebookseite Prison Dogs Film https://de-de.facebook.com/PrisonDogsFilm/
Die Veteranen
Nach den ersten fünfzehn Minuten werden die Veteranen eingeführt. Mark Beam, ein im Afghanistankrieg traumatisierter Soldat, erleidet einen Flashback und springt schließlich mit einer Schrotflinte bewaffnet durch ein geschlossenes Fenster. Ein Vorfall, der Mark und seine Familie nachhaltig bewegt und die erschreckenden Folgen einer Traumatisierung verdeutlicht. Die Diagnose Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) hat das Leben der Familie vollständig verändert. Mark leidet unter den typischen Symptomen wie Depressionen, schweren Albträumen und Mühe bei der Bewältigung des Alltages. Tracy Pennycuick hat in Kuweit gedient und ist ebenfalls mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung diagnostiziert worden, welche sich in Ängsten und sozialem Rückzug äußert. Ihr wird es besonders schwerfallen, das Gefängnis für das Übergabetraining zu betreten.
Die Übergabe der Hunde
Während die Trainer sich auf das Loslassen ihrer Hunde vorbereiten müssen, haben Mark und Tracy nun die große Aufgabe, sich auf das Leben mit einem PTBS-Servicehund einzulassen. Über zwei Wochen werden sie mit einem gemeinsamen Training im Gefängnis auf ihre tierischen Begleiter vorbereitet. Für die Zwei bedeutet dies auch, sich ihren Ängsten zu stellen und dass sie sich – allein schon durch die Begleitung des Hundes – in der Öffentlichkeit zu ihrem Handicap bekennen müssen. In Rollenspielen, die auf Reaktionen der Mitmenschen in Alltagssituationen vorbereiten sollen, wird genau diese Problematik insbesondere für Mark deutlich.
Die Dokumentation im Schulunterricht
Prison Dogs. Hunde im Knast ist vielfältig im Unterricht einsetzbar. Dabei kann die Reportage sowohl in Intervallen als auch im Ganzen gesehen werden. Des Weiteren kann sie zum einen in Unterrichtseinheiten zum Thema „Heim- und Haustiere“ oder zum Thema „Hundeberufe“ integriert werden.
Aufgaben für fächerübergreifenden Unterricht
Erläutere die Wirkung von Hunden auf Menschen am Beispiel einer in der Dokumentation portraitierten Person. Dies kann ein Ausbilder oder ein Soldat sein. Denke an eine Einleitung, in der du die von dir ausgewählte Person vorstellst und an einen Schlussteil, der deine Beobachtungen zusammenfasst. Nimm zu dem Projekt Stellung!
Mark und Tracy merken schnell, dass es ihnen besser geht. Überlege, welche Verbesserungen sich noch durch das gemeinsame Leben mit dem Hund einstellen werden. Einige Hinweise geben dir die eingeübten Fähigkeiten der Hunde.
Das Leben von Mark und Tracy wird sich nun sehr verändern. Beschreibe, wie sich ihr Leben durch den Hund verändern wird. Hast du einen Hund oder sogar mehrere? Wie hat sich dein Leben dadurch verändert? Was sind Vor- und Nachteile bei der Hundehaltung?
Deutsch
Charakterisiere eine in der Reportage vorgestellte Person. Erkläre dabei, was dich an der Person überrascht hat und erläutere, ob und wie das Projekt diese Person verändert oder beeinflusst hat. Denke bitte an eine Einleitung und an einen Schlussteil, der deine Ergebnisse zusammenfasst.
In den ersten Szenen des Films lernen die Hunde ihre Ausbilder kennen. Sowohl für die Hunde als auch für die Menschen ist das ein aufregender Moment. Versetze dich in die Lage eines Hundes oder eines Menschen und schreibe zu dem ersten Treffen einen inneren Monolog.
Nach der Ausbildung lernen die Hunde ihre neuen Besitzer_innen kennen. Sowohl für die Hunde als auch für die Menschen ist das ein aufregender Moment. Versetze dich in die Lage eines Hundes oder eines Menschen und schreibe zu der ersten Begegnung einen inneren Monolog.
Stell dir vor, du bist ein Gefängniswärter und beobachtest die Ausbilder bei ihrer Arbeit mit den Hunden. Schreibe in einem inneren Monolog deine Gedanken auf!
Du bist Reporter einer Tageszeitung und hast von dem Projekt gehört. Dich fasziniert die Idee so sehr, dass du einen Artikel darüber schreibst.
Du bist Reporter einer Tageszeitung und hast von dem Projekt gehört. Dich fasziniert die Idee so sehr, dass du in das Gefängnis fährst und dort ein vorbereitendes Interview für einen Zeitungsartikel führst. Wähle eine Person aus.
Stell dir vor, du bist einer der Regisseure der Dokumentation. Nach ihrer Entlassung besuchst du die Ausbilder und filmst eine Fortsetzung der Reportage. Was ist aus den Männern geworden? Wie sprechen sie heute von dem Projekt. Verwende die Kamera in deinem Handy und erstelle eine fünfminütige, fiktive Folgedokumentation zu der gesehenen. Denk an einen Vor- sowie Abspann.
Stell dir vor, du bist einer der Hunde und schon sehr alt. Du blickst auf dein Hundeleben mit deinem Veteranen zurück. Schreibe einen Aufsatz von ca. einer Din-A4-Seite.
Englisch
Der Film ist bei Amazon in der englischen Originalfassung erhältlich! Viele der oben genannten Aufgaben sind auch im Englischunterricht umsetzbar!
Mediation ins Deutsche durch das Verfassen von Untertiteln.
Mediation in die jeweilige Zielsprache durch das Verfassen von Untertiteln.
Berufsbildende/-orientierende Fächer
Die Bundeswehr ist für viele ein attraktiver Arbeitgeber, der viele Chancen und Möglichkeiten bietet. Informiere dich über den Tätigkeit des Soldaten und erläutere Chancen und Risiken des Berufes.
Darstellendes Spiel
Stell dir vor, du bist einer der Regisseure der Dokumentation. Nach ihrer Entlassung besuchst du die Ausbilder und filmst eine Fortsetzung der Reportage. Was ist aus den Männern geworden? Wie sprechen sie heute von dem Projekt. Verwende die Kamera in deinem Handy und erstelle eine fünfminütige, fiktive Folgedokumentation zu der gesehenen. Denk an einen Vor- sowie Abspann.
PGW/Philosophie/Ethik (Oberstufe)
Lektüre Foucault, Michel (1977): Überwachen und Strafen: Die Geburt des Gefängnisses. Berlin: Suhrkamp mit anschließender Reflektion über die Chancen und Grenzen von Gefängnissen.
Einbettung in eine kritisch-hinterfragende Unterrichtseinheit zum Sinn und Unsinn von Kriegen.
Fazit
Prison Dogs hat mich – obwohl ich von dem Projekt schon wusste – in vielerlei Hinsicht nachhaltig beeindruckt, denn sie macht Hoffnung! Schon nach kurzer Zeit bemerken sowohl die ausbildenden Männer als auch die Veteranen durch den Kontakt mit den Hunden eine signifikante Verbesserung ihrer Lebensqualität.
Die Dokumentation ist klug aufgebaut. Durch die erste Begegnung mit den Welpen und die ehrliche Aufregung der Insassen wirken diese sofort sympathisch. Die Tatsache, dass sie schwere Straftaten begangen haben, tritt auch im Verlauf der Dokumentation völlig in den Hintergrund. Dies ermöglicht beim Zuschauer eine sonst kaum herzustellende Offenheit gegenüber den Insassen des Gefängnisses. Es ist eine Freude zu sehen, wie die ‚harten Jungs‘ in die motivierende Hundeintonation fallen und sich auf ihre neuen Fellfreunde einlassen können. Der Zuschauer kann dadurch die portraitierten Menschen als das wahrnehmen, was sie in erster Linie sind: Menschen. Auf diesem Wege gibt der Zuschauer – wenn auch nicht im direkten Kontakt – den Ausbildern die so dringend zweite Chance.
Beeindruckend sind auch die Gedanken der Männer zu ihren Taten und zu dem Projekt. Und genau mit diesen Gedanken wirft der Film schließlich am Ende die von Luis Diaz gestellte ethische und gesellschaftliche Fragen auf: Dürfen die Ausbilder auf ihre Leistung, die sie mit dem Training der Assistenzhunde umgesetzt haben, die jedoch zugleich einem schweren Verbrechen – ohne dieses wären sie nicht in dem Projekt – entsprungen ist, stolz sein? Oder ist mit einer gravierenden Tat das Recht auf Stolz sowie Anerkennung einer großartigen Leistung verwirkt?
Jedoch bekommen nicht nur die Ausbilder eine zweite Chance. Auch die Veteranen brauchen und bekommen diese: Sie können erwiesenermaßen ihre Lebensqualität erheblich steigern. Und auch traumatisierten Menschen fällt es aufgrund ihrer Erlebnisse schwer, sich emotional auf andere einzulassen. Der Hund mit seiner Treue und Unvoreingenommenheit kann sowohl für die Gefängnisinsassen als auch die Soldat_innen ein wesentlicher Schritt wenn nicht zur Heilung, doch zumindest zur Besserung sein.
Quellenangabe zum Film
Peltz, Perri und Gandbhir, Geeta (2017): Prison Dogs. Hunde im Knast. Mainz: ZDFinfo. 45 Minuten.
Singer, Herbert und Radoiu, Adrian (ohne Jahr): Wenn die Seele schreit – der Film. ohne Ort: PIZ-TV Sanitätsdienst. https://ptbs-hilfe.de/kopf-und-seele/filmportraet.html
Heute haben Frauchen und ich wieder prokrastiniert. Natürlich gibt es eigentlich – wie immer – viel Sinnvolles zu tun, aber manchmal ist es soooo viel, dass wir gar nicht anfangen wollen. Na gut, zurück zum Thema: Wir haben also „hundeblog“ gegooglet und sind fündig geworden…. Soooo viele Blogs! Wer hätte das gedacht! Dabei haben wir den wunderschönen und mit viel Humor geführten Blog von Nicole und ihrem Hund Moe entdeckt.
Nicole hat eine Blogparade #thingsonmoe initiiert und Frauchen dachte sich sogleich: „Da machen wir mit!“. Ich musste mich brav hinsetzen und dieses schwere Teil auf dem Kopf tragen. Das Teil – Frauchen nennt es „der Buddha“ – war so schwer, dass mir immer der Kopf absackte… War ich froh, als das Foto im Kasten war!
Schulhund Käpt´n Jack nimmt mit diesem unvergleichlichen Balanceakt an seiner ersten Blogparade teil!
Dann fiel uns ein, dass da ja noch ein anderes, gut zu #thingsonthecaptain passendes Foto aus meinem ersten Lebens- und Schuljahr existierte. Damals auf meiner ersten Weihnachtsfeier nahm ich doch am Wichteln teil und ein Wicht schenkte mir dieses Klemmteil! Das war ganz schön stramm und machte mich zum Elch. Na ja…
Zwar passt das Bild saisonal gerade nicht, aber ich habe etwas auf dem Kopf!
Schulhund Käpt´n Jack mit seinem ersten Weihnachtsgeschenk überhaupt.
Zugegebenermaßen ist das, was ich hier balanciere, gar nichts. Nana, the Border Collie, die unbestrittene Heldin der Balancierkunst, lebt in Kanada und ist wohl kaum zu übertreffen:
Blogparaden sind lustig, stelle ich gerade fest. Und sie halten erfolgreich von unliebsamen Aufgaben ab! Was könnte ich bloß für eine Blogparade initiieren? Hat jemand vielleicht eine Idee? The best Spicker?
Heike Westedt legt mit ihrem Buch „Schreck lass nach! Der Einfluss von Stress und Angst auf Gehirn und Verhalten“ ein sehr durchdachtes und logisch konsequent aufgebautes Werk vor, mit dem sie sich vor allem an Besitzer_innen von sogenannten ‚Problemhunden‘ wendet. Ihr Buch soll eine Brücke zwischen Wissenschaft und Alltag schlagen, um so ein effektiveres Training zu ermöglichen. Dabei geht die Autorin äußerst klug vor und widmet sich zunächst der Theorie, um dann mit Fallbeispielen zum anschließenden praktischen Teil überzuleiten. „Schreck lass nach!“ ist bei Edition Cum Cane erschienen und für 17,95 € im Buchhandel erhältlich.
Das Buch im Detail
Theorieteil
Zunächst versorgt Heike Westedt die Leser_in mit den notwenigen theoretischen Grundlagen und erläutert einfach sowie verständlich, welche Prozesse bei der Wahrnehmung und der darauf folgenden Informationsverarbeitung im Hund ablaufen. Von diesen inneren Prozessen leitet Heike Westedt über zu den äußerlichen und somit für uns sichtbaren Zeichen, also der Körpersprache des Hundes. Anhand von Fotos und Beispielen bekommt die Leser_in eine mögliche Einteilung der körperlichen Signale des Hundes in einen grünen, gelben und roten Bereich an die Hand. Diese Einteilung hilft dann in der praktischen Arbeit, das Training entsprechend anzupassen und den Hund in einem Bereich zu halten, in dem er überhaupt lernen kann. Des Weiteren erläutert Heike Westedt auch die vier Fs, die dem Hund zur Verfügung stehenden Verhaltensweisen, um einen Konflikt – sei er innerlich oder äußerlich – zu lösen oder eine für ihn unangenehme Situation zu beenden. Diese ordnet sie dem gelben Bereich zu.
In den beiden folgenden Kapiteln erklärt die Autorin sehr fundiert und trotzdem äußerst verständlich die im Hund ablaufenden Prozesse beim Auftreten von Angst und Stress. Hierbei grenzt Heike Westedt zunächst deutlich den Begriff Angst von den Begriffen Unsicherheit, Furcht, Phobie und Trauma ab. Auch das Thema Stress – sowohl der kurzfristige als auch der lang anhaltende – wird verständlich erklärt. Die dabei im Gehirn auftretenden Prozesse stellt Westedt mit dem Beispiel einer Autobahn anschaulich und profund dar. Für Leser_ innen mit erhöhtem Wissensbedarf stellt Westedt zwei farblich abgesetzte Theorieteile mit wissenschaftlichen Fakten zu den Themen Angst und Stress zur Verfügung. Hier verbirgt sich auch der einzige, wenn auch sehr kleine Wehmutstropfen bei der Lektüre dieses Buches: Das Buch verfügt zwar über ein kleines Literaturverzeichnis, jedoch sind in dem Theorieteil keine Quellenangaben vermerkt. Dies erschwert – sollte die Leser_in den Wusch verspüren an der einen oder anderen Stelle vertiefend sich belesen zu wollen – die Recherche nach der zitierten Quelle. Doch wer nun meint, er müsse sich erst durch einen langatmigen Theorieteil quälen, um dann endlich zu den ersehnten praktischen Hilfen zu kommen, der irrt. Schon hier im theoretischen Teil des Buches schlägt die Autorin der Leser_in Aufgaben vor. Eine davon ist z.B. eine Liste mit Dingen, die der Hund gerne mag und in welchen Situationen er mit Stress reagiert, zu erstellen.
Lohnenswerte Investition für das Training: Eine Liste der Stressoren. Sind diese definiert, können die Themen nacheinander angegangen werden. Foto: Anja H.
Fallbeispiele
Nach diesem aufschlussreichen Theorieteil leitet Heike Westedt mit Fallbeispielen gekonnt zum folgenden, sich dem Training widmenden Teil des Buches über. Auch die Fallbeispiele sind gut ausgewählt und decken eine große Bandbreite unterschiedlicher Angst- und Stressproblematiken bei Hunden sowie bei einer Katze ab.
Training und Hilfsmittel
Logisch konsequent folgt den Fallbeispielen der Abschnitt zu den Trainingsmethoden und möglichen Hilfsmitteln. Auch hier bleibt sie ihrem Stil treu und legt der Leser_in zunächst die aktuellen Erkenntnisse zur Lerntheorie dar, um dann konkrete Vorschläge zur Arbeit mit dem Hund anzuregen. Dies tut die Autorin auf zwei Ebenen: Zum einen empfiehlt sie eine gezielte Aktivierung der Hirnareale, die der Stressantwort im Gehirn entgegen wirken. Beispielhaft sei hier der Einsatz der Nasenarbeit genannt. Diese rege zum Nachdenken an und spiele somit der im Stress aktivierten Amygdala sowie dem Mandelkern entgegen. Außerdem könne gerade die Nasenarbeit, erklärt Westedt, zur klassischen Gegenkonditionierung sowie dem Auftrainieren eines Alternativverhaltens genutzt werden. Zum anderen verweist die Autorin auf die Notwenigkeit eines guten Managements und einer wertschätzenden Haltung dem Hund gegenüber. So verwehrt sie sich jedweder aversiven Methoden im Hundetraining.
Ein Tipp aus dem Buch von Heike Westedt: Was hindert oder lenkt meinen Hund und mich beim Training ab? Foto: Anja H.
Trainingskarten
Für das Auftrainieren der wichtigsten Elemente finden sich im Buch ebenfalls übersichtliche Trainingskarten. Diese führen z.B. die einzelnen Schritte zum Auftrainieren eines Entspannungswortes oder zum Aufbau eines Klickers auf. Diese kann sich die Leser_in aus dem Buch heraustrennen und laminiert zum Training mitnehmen. Ergeben sich beim Üben Fragen, so führen die auf den Karten vermerkten Verweise mit Seitenzahlen direkt zu dem entsprechenden Theorieteil im Buch.
Abschließend geht Westedt zusammenfassend noch auf die Trainingsplanung ein. Auch hier berücksichtigt sie wieder viele wichtige Aspekte, wie den Aufbau von Ritualen, ein besonnenes Management und ein kleinschrittiges Vorgehen. Abgerundet wird dieser Teil durch eine Checkliste der wichtigsten Trainingsprinzipien.
Fazit
Für „Schreck lass nach!“ von Heike Westedt ist eine klare Leseempfehlung auszusprechen! Die Autorin nimmt die Leser_in an die Hand und hilft ihr das eine oder andere „merkwürdige“ Verhalten eines Hundes zu verstehen. Reaktionen, die zuvor überraschten, sind nun verständlich, können eingeordnet und vor allen Dingen bearbeitet werden. Zugleich räumt das Buch mit überholten Trainingsempfehlungen auf, besinnt sich auf eine vertrauensvolle sowie wertschätzende Arbeit mit dem Vierbeiner und ebnet somit schreckhaften Fellnasen den Weg zu einem entspannteren Alltag. Und nicht zuletzt ist Heike Westedts Buch so wunderbar, weil es die Leser_in mit handfesten Argumenten gegen die üblichen gut gemeinten Ratschläge ausstattet, wenn der eigene Hund wieder einmal eine Situation nicht perfekt bewältigen konnte.
Zielobjekte für das Auftrainieren des Erschnüffelns von Handys und Smartphones.
Ich soll ein Handysuchhund werden!
Warum soll ich als Schulhund nun auch noch ein Handysuchhund werden? Diese Frage beantwortet sich schon aus einem Ereignis in der vergangenen Woche. Wieder wurde ein Handy zum Täuschen in einer Klassenarbeit verwendet und folglich ist Frauchens Motivation um so höher. Das Corpus delicti wurde von der beaufsichtigenden Kollegin in der Kapuze einer über dem Stuhl hängenden Jacke gefunden. Die dahinter und daneben sitzenden Schüler_innen konnten also von diesem Handy, welches ein Tafelbild aus dem Chemieunterricht zeigte, abschreiben. Das Foto war in beeindruckender Deutlichkeit zu erkennen. Den betreffenden Schüler_innen droht eine G6. Hochauflösende Kameras in Handys können ein Fluch sein!
Der Rest der Lerngruppe war aufrichtig verärgert und das mit Recht! Seit diesem Tag werden bei Klassenarbeiten und Tests alle Mobilgeräte eingesammelt. Nun ja.
Letztendlich ist das Einsammeln der Geräte nur ein recht stumpfes Schwert. Wer spicken möchte, behauptet einfach, dass er kein Handy mithabe.
12 Handys zum Auftrainieren
Dank zahlreicher Spenden und Mitbringsel von Kolleg_innen, aus der Nachbarschaft und Sarah, dem Frauchen meiner Schwester Amy, konnten wir immerhin 12 Handys und Smartphones zusammentragen und machen uns nun an das Training.
Zielobjektsuche – was ist das eigentlich?
Im Grunde kennt jeder die Suche nach Zielobjekten durch die Arbeit der Drogensuchhunde. Da der Begriff Zielobjektsuche, ebenso wie die Abkürzung ZOS, jedoch eingetragene Bild- und Wortmarken bzw. Wortmarken sind, werde ich im Folgenden diese Begriffe nicht mehr verwenden. Meine Kenntnisse im Markenrecht sind zu gering, um das Risiko einer Abmahnung mit einer entsprechend hohen Geldsumme einschätzen zu können.
Das zu suchende Zielobjekt wird für den Hund mit einer hochwertigen Belohung verknüpft. Der Hund lernt also Folgendes: Wenn ich einen Gegenstand mit diesem spezifischen Geruch finde, passiert immer etwas ganz Tolles! Meistens zeigen die Hunde passiv und ohne Aufnahme des Gegenstandes an. Ihre wohlverdiente Belohnung bekommen sie dann von der Hundeführer_in. Das passive Anzeigen kann der Hund z. B. mit einem Nasentouch oder indem er sich vor diesem Gegenstand absetzt bzw. ablegt tun. Es gibt jedoch auch Hunde, die aktiv anzeigen. Ein Beispiel dafür ist Naila, die Schimmelspürhündin von Klaus und Petra Acker. Sie sucht als Zielobjekt Schimmel in Gebäuden und zeigt gefundenen Schimmel aktiv durch Kratzen an:
Handysuchhunde gibt es vor allen Dingen in deutschen Gefängnissen. Doch auch hier sind sie noch eine Rarität und in der Erprobung. Als Beispiel möchte ich euch die Handysuchhunde Dexter und Janka vorstellen. Sie sind auf Sim-Karten, Smartphones und Handys trainiert. Beide arbeiten in Sachsen-Anhalt und sind Pioniere im Bereich der Handyspürhunde. Dexter und Janka gehören zu den passiv anzeigenden Hunden:
Das Training: erster Schritt
Meine erste Aufgabe wird es also sein, dass ich den Geruch von Handys und Smartphones mit einer Belohnung verknüpfe. Frauchens Job ist, mir diese Verknüpfung im wahrsten Sinne des Wortes zu verklickern, denn auch hier arbeiten wir – wie üblich – mit unserem geliebten Marker-Training. Ich werde berichten!
ColeCanido – Ausbildung in hundegestützter Pädagogik
Für den Übungstreff am kommenden Samstag, den 10.12.2016, sind noch zwei Teamplätze frei. Wir beginnen um 10 Uhr und enden um ca. 13 Uhr. Wie immer, treffen wir uns bei Hund und wir in Artlenburg. Interessierte Teams melden sich bitte über das Kontaktformular dieser Seite an.
Wenn ich im Lehrerzimmer allein warten muss, weil ich Frauchen in eine Klasse nicht begleite, kann ich mich in meiner Höhle ausruhen.
Warum einen Kennel?
Mit einem Kennel nutzt du den Instinkt deines Hundes, sich einen geschützten Platz zum Ruhen und Schlafen zu suchen. Gut und positiv auftrainiert, wird der Kennel zu einem Raum für deinen Hund, in dem er sich wohl fühlt und den er gerne benutzt. Zugleich schützt ihn der Kennel vor versehentlichen Tritten, ständigen Berührungen und Ansprachen durch Schüler_innen und Kolleg_innen. Er kann dort wirklich ausruhen.
Zum einen ist also dein Hund gut aufgehoben und zum anderen bist du entspannter, wenn dein Hund dich nicht in den Unterricht begleitet. Du weißt, es ihm gut geht. Auch kommen andere Personen nicht in die Verlegenheit deinen Hund – mit möglicherweise nicht adäquaten Methoden – zu erziehen, weil er während deiner Abwesenheit den Papierkorb oder die Tasche einer Kolleg_in ausräumt.
Was du bekommst:
Ich verkaufe nun einen Kennel bzw. Käfig, der mir viele Jahre lang gute Dienste in der Schule geleistet hat. Da nun einen anderer Kennel im Lehrerzimmer steht, kann ich diesen abgeben.
Der Kennel ist recht groß, die Maße betragen:
Höhe 60 cm
Breite 60 cm
Länge 90 cm
VB 20,- Euro.
Auf den Bildern sieht der Kennel ein wenig nach „Knast“ aus, aber mit einer weichen Unterlage und einer Decke drübergelegt, wird das gute Stück zu einer kuscheligen Höhle. Von Vorteil ist die herausnehmbare Wanne, die dadurch gut und einfach gereinigt werden kann.
Die Wanne kann herausgenommen und gut sowie einfach gereinigt werden.
Der Kennel verfügt über zwei Türen: eine auf der Längstseite und eine auf der schmalen Seite. Außerdem ist er – wie du auf den Bildern sehen kannst – zusammenklappbar und folglich prima zu transportieren.
Hier siehst du den Kennel zusammengeklappt. Er ist so in jedem Auto transportierbar.
Bei Interesse melde dich gerne über das Kontaktformular. Ich werde mich freuen!
Wir Hunde sind Nasentiere und so lieben wir es, Dinge zu erschnüffeln. Dies kannst du im Training zu Nutze machen und uns Fellnasen mit einer Schnüffelkiste das Riechen bzw. das Schnüffeln als alternative oder motivierende Belohnung anbieten. Auch werden so oft wenig attraktive Leckerchen erheblich aufgewertet. Hier vorstellen möchte ich den Klassiker der Schnüffelkisten: einen mit Korken gefüllten Karton.
Ich bin an und für sich sehr gut über Futter motivierbar. Als Frauchen jedoch eine raschelnde Decke als Lesedecke auftrainieren wollte, waren die normal angebotenen Leckerchen keine ausreichende Motivation, um mich auf die Decke zu bekommen. Ich fand die Decke mit ihrem raschelnden Geräusch einfach blöd. Darf ich mir die Leckerchen jedoch selbst erschnüffeln, steigert das meine Motivation um ein Vielfaches. Also hat Frauchen in den ersten Trainingseinheiten zu einer Schnüffelkiste gegriffen. Auf dem Video siehst du das Ende der ersten Trainingseinheit mit der Lesedecke und der Schnüffelkiste. Für das Betreten der Decke durfte ich mir als Belohnung die Leckerchen in der Kiste erschnüffeln. Dabei mussten meine Pfoten jedoch auf der Decke bleiben.
Benötigte Materialien für die Schnüffelkiste
Was brauchst du nun, um für deinen Hund eine solche – übrigens ganz einfach selbst herstellbare – Schnüffelkiste zu basteln?
Deine Schnüffelkiste kannst du mit unterschiedlichen Dingen füllen. Die Leckerchen sollten gut darin verschwinden. Foto: Anja H.
ggf. Kisten und Kästen zur Erhöhung des Anforderungsniveaus
Die Korken bekommst du bei jedem Drogeriemarkt, in dem Korken gesammelt werden, oder in Weinläden. Da ich gerne auf den Korken herumkaue und sie zerbeiße, sortiert Frauchen die modernen Plastikkorken aus. Nach vier bis fünf Besuchen in verschiedenen Drogeriemärkten hatten wir die Korken für eine große Kiste zusammen. Wenn es schnell gehen soll, kannst du die Korken auch kaufen. Es gibt sie gebraucht oder neu.
Procedere zur Herstellung der Schnüffelkiste
Du nimmst zunächst die ausreichend große Kiste. Da ich ein wenig rabiat beim Suchen werden kann, fixiert Frauchen die Kiste innen (!) und außen gründlich mit Klebeband. Bei einer sanften Schnüffler_in kann dieser Schritt wegfallen.
Meine Schnüffelkiste wird immer mit ein wenig mit Klebeband fixiert, da ich sonst die Flügel der Kiste mit meinen Pfoten hochziehe. Foto: Anja H.
Nun befüllst du die Kiste mit den Korken und anderem Material. Sie sollte zur Hälfte oder mehr mit den Korken gefüllt sein (Wie du auf dem Bild siehst, müssen wir wieder auf Korkensuche gehen…). Nun wirfst du Leckerlis hinein, schüttelst alles gut durch und lässt deine Fellnase auf die Kiste los!
Schnüffelkisten in verschiedenen Varianten
Schnüffelkisten und -spiele können in unzähligen Varianten hergestellt werden. Dies ist also nur ein kleiner Auszug. Willst du das Anforderungsniveau für deinen Hund erhöhen, versteckst du einfach mehrere Leckerlis in Kisten oder in Papierbällen, die du wiederum zwischen den Korken versteckst.
Schnüffelkisten können mit diversen Dingen befüllt werden. Ich präferiere die Variante mit Korken. Foto: Anja H.
Du kannst auch eine kleine Variante (z.B. in einem Schuhkarton) in der Schule aufbewahren oder mit auf Spaziergänge mitnehmen und sie dort zum Belohnen einsetzen. Kartons in der Größe eines Schuhkartons kannst du sogar zum Gestalten unbedruckt kaufen. So können deine Schüler_innen diese z.B. in einer Projektwoche gestalten und mit verschiedenen Materialien füllen. Wir Vierbeiner haben dann zum Abschluss eine Schnüffelparty!
Am kommenden Wochenende, dem 02. und 03. JULI 2016, wird in Artlenburg wieder fleißig geübt und geklickert – im Praxisseminar I bei ColeCanido Nord lernt ihr viele praktische Beispiele für den Einsatz eures Hundes im Unterricht kennen.
Als Voraussetzung solltet ihr das Buch „Verstärker verstehen“ von Viviane Theby kennen und das Markersignal sowie das Aufmerksamkeitssignal etabliert haben.
Ich freue mich auf viele nette Gespräche und ein inspirierendes Wochenende mit Kirstin Berger und den teilnehmenden Teams!
In den Seminaren wird immer wieder der Bedarf nach Übungsterminen geäußert. Wir treffen zu Hause immer wieder auf kleine oder große Stolpersteine beim Training unseres vierbeinigen Kollegen und der Hund versteht einfach nacht, was wir von ihm wollen. Außerdem kennt so gut wie jede Schulhundführer_in kleine verbale Spitzen von Kolleg_innen, Eltern oder Schüler_innen gegenüber unseres Hundeprojektes.
Um beidem besser zu begegnen,
Foto: Fatih Doganer
gibt es ab sofort für Schulhundteams, die bei ColeCanido ihre Ausbildung absolvieren, Übungtermine in Artlenburg. Wir werden uns – dem in den Seminaren aufgedrückten Bedarf angepasst – zum einen dem Auftrainieren verschiedener Fertigkeiten unseres Vierbeiners und zum anderen der Schlagfertigkeit für Schulhundführer_innen widmen.
Im Folgenden findet ihr alle weiteren Informationen:
Zeit: 10 bis 13 Uhr
Kosten: 40,- € pro Team
Mindestanzahl der Teams 4
Die Anmeldung ist verbindlich und per Überweisung oder in bar im Voraus bis zum Anmeldeschluss zu bezahlen. Es wird eine Rechnung/Quittung ausgestellt.
Bei Absagen kann der Teilnehmerbetrag nur bis zum Anmeldeschluss oder danach bei einem nachrückenden Schulhundteam erstattet werden.